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    Montag, 18. April 2016, 17:21

    Till, der Junge von nebenan

    Diese in den späten 60ern ausgestrahlte ZDF- Serie ist damals aus unerfindlichen Gründen weitgehend an mir vorbeigegangen. Ich kann mich jedenfalls beim besten Willen nicht daran erinnern, die Reihe jemals gesehen zu haben, obwohl ich zur eindeutigen "Zielgruppe" dieses erfolgreichen Formats gehört haben dürfte.
    "Till" lief als erste vom ZDF eigenproduzierte Jugendserie in s/w mit 13 Episoden zwischen November 1967 und Februar 1968. Zwischen September und Dezember 1969 wurde die Reihe noch einmal wiederholt.
    Die Serie erzielte damals Traumquoten von bis zu 23 Millionen Zuschauern, so daß sich die Verantwortlichen beim ZDF dazu entschlossen, weitere Jugendserien in Eigenregie zu produzieren. Geschuldet war dies natürlich auch dem Mangel an Konkurrenzangeboten in der damaligen Zeit mit nur zwei Hauptprogrammen.
    "Till" wurde auch mehrfach ins Ausland verkauft, u.a. lief sie sehr erfolgreich in Italien.
    Worum ging es in dieser Jugendserie ? Bei Till (Hans Joachim Bohm) handelt es sich um einen 12- jährigen Jungen, der mit seinen Eltern von einem Berliner Bezirk in einen anderen zieht. Sein Vater (Lutz Moik) ist Schriftsteller und daher meist zu Hause. Am neuen Wohnsitz muß sich Till auch neu orientieren, schließt dort aber schnell wieder Freundschaften. Kurt (Rolf Bogus), der Sohn des Kneipenwirts vom "Goldenen Anker", wird sein bester Freund. Albert, der "Lackaffe" (Ilja Richter) und die heißumschwärmte Mitschülerin Britta (Susanne Uhlen) gehören ebenfalls zu Tills engerem Freundeskreis.
    Till hat meist eher harmlose, aber sehr authentische Erlebnisse eines typischen Stadtjungen der 60er Jahre.
    So sind z.B. die Schule und Tills Klassenlehrer Herr Krause (Hermann Wagner) Themen, die den 12- jährigen Jungen ständig bewegen.
    In den 13 Episoden meistert Till eine Mutprobe, bei der er einen Wellensittich wieder einfängt; im Landschulheim verliebt er sich in Britta; er erhält aufgrund einer "versemmelten" Klassenarbeit ein Besuchsverbot für den Zirkus, das er geschickt umgeht. Weiterhin erfindet Till einen "Literaturpreis", den sein Vater angeblich erhalten haben soll, weil auch der Junge einmal als der "Größte" dastehen möchte.
    Später bekommt er ein kleines Schwesterchen, das nun den Mittelpunkt der Familie bildet und das er murrend im Stadtpark spazierenfahren muß. Seine Großmutter kommt zu Besuch und schenkt dem Jungen eine Geige, mit der er absolut nichts anfangen kann, da er völlig unbegabt für dieses Instrument ist.
    Später wird er überraschend der Besitzer eines Esels und seine Mutter tritt ihren lang verdienten Erholungsurlaub an, wodurch der Haushalt im Chaos versinkt. Zu guter Letzt gewährt Till seinem Freund Kurt "Asyl", da dieser einen blauen Brief bekommen hat und sich nicht mehr nach Hause traut.
    "Till" alias Hans Joachim Bohm hatte bereits vor der Produktion der Serie einschlägige Komparsen- und Werbeerfahrungen, bekam aber mit dieser Reihe seine erste Hauptbesetzung. Geworden ist er letztendlich Diplom- Informatiker und lebt heute in Hamburg. Freund "Kurt" (Rolf Bogus) war in späteren Jahren als Staatsanwalt in Berlin tätig.
    Ende 2007 wurde "Till, der Junge von nebenan" mit allen Episoden auf DVD veröffentlicht. Die komplette Box wird derzeit zu m.E. recht ambitionierten Preisen im Netz angeboten.
    Auf www.youtube.com finden sich z.Zt. eine Reihe von Clips zur Serie, jedoch keine kompletten Folgen.
    "Till, der Junge von nebenan" ist auch 50 Jahre nach der Entstehung der Serie ein immer noch sehenswertes und unterhaltsames Format über die jugendliche Lebenswelt "meiner" Generation in den 60er Jahren :thumbsup: .

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    Sonntag, 29. Januar 2017, 15:49

    Ilya Richter

    Ich erinnere mich noch vage, dass es eine Verbindung zur Serie "Alles dreht sich um Michael" gab.
    Das spezielle Klopfzeichen an der Tuer von Till's Vater (Lutz Moik) ist mir in guter Erinnerung.
    Und Ilya Richter spielte einen wahren Lackaffen.