Die bei uns Mitte der 60er Jahre ausgestrahlte Serie bot einen sehr ausgefallenen Handlungsrahmen, ist aber trotz des unkonventionellen Plots auf beiden Seiten des Atlantiks weitgehend in Vergessenheit geraten. Mir blieb die Reihe altersbedingt, auch weil sie evtl. nicht im Vorabendprogramm des WWF gesendet wurde, damals völlig unbekannt.
Ursprünglich ging das Konzept zur TV- Umsetzung aus einer Reihe von Artikeln des amerikanischen Monatsmagazins "Argosy" hervor, in denen der juristisch bewanderte Autor Erle Stanley Gardner zwischen 1948 und 1958 zweifelhafte Gerichtsentscheide bei Kriminalfällen aufrollte, in deren Zusammenhang die Verurteilten nachhaltig ihre Unschuld beteuerten. Zur persönlichen Nachuntersuchung dieser Fälle nahmen Gardner und ein Team von Anwälten u.a. die professionelle Unterstützung von Privatdetektiven, Polizeidienststellen und weiteren Experten in Anspruch.
Gardner war auch Koproduzent der TV- Umsetzung, die 1957 von Walden Productions und Paisano Prod. im s/w 25- Minutenformat hergestellt wurde. Regie führten Tom Gries und Reginald Le Borg, die Titelmusik stammte von Fred Steiner. NBC Network übernahm die Serie und strahlte zwischen Oktober 1957 und April 1958 26 Episoden in einer Staffel aus.
In den 80er Jahren wurde das Serienkonzept von der britischen BBC unter dem Titel "Rough Justice" übernommen und weiterentwickelt.
Bei uns in Deutschland wurden ab September 1964 in einigen regionalen Vorabendprogrammen der ARD 13 Episoden der Reihe ausgestrahlt. Meines Wissens wurde die Serie in den Folgejahren nicht mehr wiederholt.
Worum ging es ? Die Reihe beruht auf einer Einrichtung, die in den 50er Jahren tatsächlich existiert hat. Der bekannte Schriftsteller Erle Stanley Gardner (Paul Birch) gründet in den frühen 50ern das sogenannte "Gericht der letzten Hoffnung". Dabei handelt es sich um ein Komitee, das aus sieben Anwälten besteht, die erneut Kriminalfälle aufgreifen, bei deren Aufklärung möglicherweise ein Unschuldiger verurteilt wurde. Der Ermittler Sam Larsen (Lyle Bettger) arbeitet eng mit den Komiteemitgliedern zusammen und sucht in den entsprechenden Fällen nach Hinweisen für die Schuld oder Unschuld der Verurteilten. Oft sind diese Recherchen die letzte Hoffnung für diejenigen, die ansonsten einer langen Haft oder sogar der Todesstrafe ins Auge sehen müßten.
Eine Episodenliste sei mir an dieser Stelle erlassen, da sie nur die Namen der Delinquenten aufführt und keine weiteren inhaltlichen Aufschlüsse bietet.
Mittlerweile erschien zur Serie auch eine DVD- Edition unter dem Titel "Classic TV Series: The Court of last Resort, True- Life Tales of the Condemned" auf dem Markt, die auch bei uns als US- Import bezogen werden kann. Ob sich darin allerdings die komplette Serie oder nur einige Folgen befinden, entzieht sich derzeit meiner Kenntnis. Auch auf
www.youtube.com finden sich zur Zeit unter dem Originaltitel eine Reihe von Episoden in voller Länge, die einen guten Überblick vermitteln können. Deutsch synchronisierte Folgen gibt es m.W. derzeit leider nicht.
"Die letzte Hoffnung" ist ein solide und packend inszeniertes Justizformat der besonderen Art, das weitgehend auf tatsächlichen Geschehnissen beruhte und dem man nur wünschen kann, daß es eines Tages auch synchronisiert in Deutschland einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden kann
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