Ja, es gab sie tatsächlich bereits in den 60er Jahren, nämlich die Sendung des öffentlich- rechtlichen Fernsehens für Kinder im Vorschulalter. Die Reihe gilt heute insbesondere unter fernsehhistorisch Interessierten als erstes, damals noch "inoffizielles" Kinderprogramm vorrangig für die Altersgruppe der Vier- bis Sechsjährigen.
"Inoffiziell" war die Serie deshalb, weil nach der geltenden Hauspolitik von ARD und ZDF bis zum Jahr 1971 eigentlich keine Sendungen für Zuschauer dieser Altersgruppe produziert werden sollten.
"Stoffel und Wolfgang" lief zwischen August 1965 und 1972 über 90 Episoden und war eine Produktion des NDR für das Nachmittagsprogramm der ARD. Autor der Reihe war wieder einmal Wolfgang Buresch, der auch den erwachsenen Gegenpart der Handpuppe Stoffel (geführt von Rudolf Fischer) bildete, mit der er sich auf freundlich- humorvolle Art austauschte.
Ab April 1972 wurde "Stoffel und Wolfgang" kurzzeitig in das in den 70er Jahren sehr erfolgreiche Format für Kinder "Plumpaquatsch" eingebaut.
Im Mittelpunkt der Handlung steht Wolfgang (Wolfgang Buresch), der in seiner Wohnung ein altes Zauberbuch und einen Zauberstab findet, mit denen er Puppen seiner Wahl zum Leben erwecken kann. Daraus entwickeln sich die Zwiegespräche mit der Handpuppe Stoffel, einem kleinen Jungen mit blonden Wollhaaren und schwarzen Knopfaugen. Naturgemäß spricht Stoffel Themen aus der Erlebniswelt kleiner Kinder an, während Wolfgang den antwortenden und erklärenden Elternpart übernimmt.
Wie bei vielen dieser frühen Serien, sieht es mit DVD´s oder Clips im Netz derzeit leider absolut finster aus.
Generell ist auffällig, daß die Dokumentation dieses Formats eher dünn ausfällt.
1972 erschien ein Buch im Domino- Verlag, das von Wolfgang Buresch verfaßt und von W. Kölsch illustriert wurde: Stoffel und Wolfgang. Eine Puppe wird lebendig. Das Werk ist antiquarisch im Netz noch relativ leicht und zu moderaten Preisen abrufbar.
"Stoffel und Wolfgang" war mir als Kind wohlbekannt, als damals Acht- bis Fünfzehnjähriger war ich dem Format in diesem Zeitrahmen jedoch schon weitgehend entwachsen. Für etwas jüngere Jahrgänge dürfte die Serie dagegen mit bleibenden Kindheitserinnerungen verbunden sein
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