Gummitwist

Let`s Twist Again. Der Modetanz der frühen 60er war auch Namensgeber für ein Kinderspiel der damaligen Zeit. Twisten musste man dabei zwar nicht beherrschen, erforderlich waren jedoch ein gutes Maß an Geschicklichkeit und Körperbeherrschung. Außerdem benötigte man noch ein Gummiband. Das war meist einfacher Hosengummi, wie er damals in jedem Haushalt zu finden war. Die Mindestanzahl an Mitspielern war drei, manchmal wurde zu viert gespielt. Bei mehr als 5 Spielern wurde es für die einzelnen Mitspieler zu langweilig, da sie lange aussetzen mussten, bis sie wieder an der Reihe waren, außerdem konnte dann eine zweite Spielergruppe mit drei Spielern aufgestellt werden. Gummitwist wurde vor allem von Mädchen oder gemischten Gruppen, in denen die Mädchen in der überzahl waren gespielt. Reine Jungengruppen habe ich beim Gummitwist nie erlebt.
Ein ca. 3m langes Gummiband wurde zusammengeknotet und um die Füße zweier Mitspieler gespannt und gedehnt. Diese standen sich, die Gesichter zugewandt, einander gegenüber. Ein dritter Mitspieler hüpfte nun nach genau festgelegten Regeln vor, auf oder zwischen das Gummiband. Beging er einen Fehler, war der Nächste an der Reihe. Gelang ihm ein fehlerfreier Durchlauf, wurde der Schwierigkeitsgrad erhöht.
Die gebräuchlisten Sprungvarianten waren:
- Mitte, die Füße landen in der Mitte zwischen den beiden Bändern
- Grätsche, beide Füße landen außerhalb des Gummis
- Auf, ein oder beide Füße landen auf dem Gummi
- Raus, der Schlusssprung, man landet auf einer Seite außerhalb des Bandes
Dabei konnten folgende Fehler gemacht werden:
- ein Gummi berühren, obwohl das nicht gestattet ist
- mit einem Fuß auf einem falschen Gummi landen
- an einem Gummi hängen bleiben oder sich verheddern
- einen Sprung auslassen
Wurde der Fehler von den Mitspielern bemerkt, führte das für den Hüpfenden zum Abbruch seines Durchgangs und der nächste Spieler durfte sein Geschick probieren. Wurde der Durchgang fehlerfrei durchhüpft, wurde der Schwierigkeitsgrad erhöht, entweder durch Vergrößerung der Sprunghöhe, indem das Gummiband nach oben geschoben wurde (Knöchel, Wade, Knie, Oberschenkel) oder durch Verringerung des Abstandes der beiden Gummiseiten (breit, eng, einbeinig).

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