Tipp-Kick
An Sonn- und Feiertagen, bei schlechtem Wetter oder im Winter, wenn uns die Möglichkeit zum Fußballspielen
im Freien verwehrt war, trösteten wir uns mit Fußballspielen für drinnen.
Das bekannteste Fußballspiel zu dieser Zeit war wohl Tipp-Kick. Es war ein Spiel für 2 Personen
und bestand aus einem zusammenrollbaren Spielfeld aus Vlies,
zwei Kicker, 2 Torhüter, die auf Knopfdruck nach links und rechts abtauchen konnten, 2 Plastiktoren sowie
einem Tipp-Kick-Ball. Dieser war zwölfeckig und zur einen Hälfte schwarz und zur anderen Hälfte weiß. Ich kann
mich aber auch noch an gelb-rote Bälle erinnern. Die Feldspieler waren beliebig positionierbar.
Drückte man auf einen Knopf am Kopf des Kickers (Tipp), kickte sein rechtes Bein
nach vorne und beförderte den Ball, wenn man richtig gezielt hatte, in Richtung gegnerisches Tor.
Durch Variation der Stärke des Antippens der Spielfigur in Verbindung mit dem Abstand und der Winkelstellung
des Fußes zum Ball, konnte man Schußstärke, Richtung und Drall des Balles beeinflussen.
Derjenige Spieler durfte den Ball spielen, dessen Farbe auf dem Ball oben zu liegen kam. Das Erzielen eines
Tores war von jeder Stelle des Spielfelds aus erlaubt, außer beim An- und Abstoß sowie bei Einstößen.
Wie beim Fußball üblich, hatte der Spieler gewonnen, der in einer bestimmten Zeit, die meisten Tore
schoß.
Das Spiel Tipp-Kick wurde im Jahre 1921 zum Patent angemeldet. Seit 1959 werden auf eigens dafür geschaffenen Turniertischen
die deutschen Tipp-Kick Meisterschaften ausgespielt. Heutzutage wird Tipp-Kick, wie das große Vorbild Fußball, in Ligen
für Vierer-Mannschaften gespielt. Die höchste Liga ist in Deutschland die Bundesliga. Darunter befinden sich 2. Bundesliga,
Regional- und Verbandsligen.
Abbildung:
Tipp-Kick Spiel von Miegs Sportspiele aus den 60er-Jahren